Die Gründerin und Namensgeberin unserer Schule, Luise Henriette von Mangoldt, wurde am 28.11.1823 in Pegau bei Leipzig geboren. Sie gründete in Tharandt bei Dresden eine Arbeitsschule für Mädchen vor allem aus ärmeren Familien, welche am 12.10.1857 feierlich eröffnet wurde. Am 26.03.1865 verstarb Luise von Mangoldt vermutlich an Masern.

Ihr Erbe wurde von der Diakonissenanstalt Dresden übernommen. Am 28.11.1865, dem Geburtstag Luise von Mangoldts, wurde der Einrichtung der Name „Luisenstift“ gegeben. Man beschloß, das Luisenstift in die Nähe des Dresdner Mutterhauses zu verlegen. Am 28.11.1868 wurde der Grundstein für unsere Schule hier in Niederlößnitz (heute Stadtteil von Radebeul) gelegt. Am 24.06.1869 wurde das Richtfest gefeiert und Ostern 1870 wurde die Schule ihrer Bestimmung übergeben.

Für den Unterricht am Luisenstift wurde 1906 das Ziel einer zehnklassigen höheren Töchterschule angestrebt. Schon 1924 legte die Mehrzahl der Schülerinnen die Reifeprüfung ab, zunächst noch am Dresdner Lehrerinnenseminar. Zu Ostern 1932 legten die ersten Schülerinnen das Abitur (Matura) am Luisenstift ab.

Für den Unterricht am Luisenstift wurde 1906 das Ziel einer zehnklassigen höheren Töchterschule angestrebt. Schon 1924 legte die Mehrzahl der Schülerinnen die Reifeprüfung ab, zunächst noch am Dresdner Lehrerinnenseminar. Zu Ostern 1932 legten die ersten Schülerinnen das Abitur (Matura) am Luisenstift ab.

Ab 1933 war der Unterricht nicht mehr christlich, sondern nationalsozialistisch ausgerichtet. 1940 ging durch Enteignung die Trägerschaft der Schule an das Radebeuler Stadtschulamt. Sie hieß nun „Oberschule für Mädchen“, wurde aber weiterhin kurz „Luisenstiftschule“ genannt. 1945 wurde das Gymnasium für Jungen mit der Luisenstiftschule zusammengelegt, fortan wurden Jungen und Mädchen gemeinsam im Gebäude der Luisenstiftschule unterrichtet.

Ab 1945 hieß die Schule „Oberschule Radebeul“, ab 1959 „Erweiterte Oberschule Radebeul“ und am 03.05.1975 wurde ihr schließlich der Name „Erweiterte Oberschule Juri Gagarin“ gegeben. 1992 entstand in den Räumen des ehemaligen Luisenstifts ein achtjähriges Gymnasium, das am 10.06.1994 erneut den Namen „Luisenstift“ erhielt.

Luise Henriette von Mangoldt

Am 28.11.1823 wurde Luise Henriette von Mangoldt in Pegau bei Leipzig geboren. Hier war ihr Vater als Leutnant eines Reiterregiments stationiert. Ihre Mutter war die Tochter eines Superintendenten. Der Vater, später im Rang eines Rittmeisters, wurde nach Dresden und dann nach Freiberg versetzt. Nach seinem Tod im Jahre 1842 übersiedelten Mutter und Tochter nach Tharandt. Hier schlossen sie sich der evangelisch-lutherischen Brüdergemeinde an.

Luise hatte das renommierte Institut einer Mrs. Carry aus London besucht und eine fundierte, besonders auch fremdsprachliche Ausbildung erhalten. Ihre Fähigkeiten im Umgang mit Kindern und ihr christlich-soziales Engagement fanden in Tharandt ihren Niederschlag in der Gründung einer Arbeitsschule für Mädchen vor allem aus ärmeren Familien. Neben Hausarbeitslehre (Stricken, Nähen u.a.) gab es Bibelunterweisungen, Singen und Turnen. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 12.10.1857. Dieses Institut wurde von Internen und Externen besucht und erweiterte sich schnell:

  • 1860 – 20 Schülerinnen (11 Interne / 9 Externe)
  • 1861 – 31 Schülerinnen (14 Interne / 17 Externe)
  • 1862 – 41 Schülerinnen (23 Interne / 18 Externe)
  • 1863 – 45 Schülerinnen (24 Interne / 21 Externe)
  • 1864 – 50 Schülerinnen (24 Interne / 26 Externe)

Luise von Mangoldt strebte eine Erziehung der jungen Mädchen zu einfachen Christinnen an, mit „gründlicher Durchbildung in den Elementargegenständen, in Kunst und Sprachen“.

Als 1865 mehrere Schülerinnen an Masern erkrankten und ein Mädchen an Lungenentzündung verstarb, steckte sich vermutlich auch Luise von Mangoldt an. Ihre schon immer schwache Konstitution vermochte der Krankheit keinen Widerstand zu leisten. Am 26.03.1865 verstarb Luise von Mangoldt. Sie wurde auf dem Friedhof in Tharandt beigesetzt. Luise von Mangoldt bestimmte testamentarisch, daß ihre Schule an die Dresdner Diakonissenanstalt übergehen sollte.

Die Verlegung des Luisenstifts in die Niederlößnitz

Das Erbe wurde von der Diakonissenanstalt am 22.04.1865 angenommen. Die finanzielle Lage war prekär und hatte Bedenken gegen die Übernahme ausgelöst. So wurde die Fortführung der Schule zunächst auf ein halbes Jahr beschränkt. Die finanzielle Situation verbesserte sich durch Grundstücksverkauf und Schuldentilgung. Die Vergrößerung der Schülerzahl, besonders die der Internatsschülerinnen, machte schon 1865 einen Erweiterungsbau des Tharandter Hauses notwendig.

Am 28.11.1865, dem Geburtstag Luise von Mangoldts, wurde der Einrichtung der Name „Luisenstift“ gegeben.

Die Verlegung des Luisenstifts in die Nähe des Dresdner Mutterhauses wurde bereits bei der Übernahme beschlossen. Für die Ansiedlung in der Lößnitz sprach unter anderem, dass hier bereits 2 Filialen des Diakonissenhauses bestanden. So wurden die Tharndter Liegenschaften 1868 verkauft. Von den Baumeistern Gebrüder Ziller erwarb man das entsprechende Areal für den Neubau der Anstalt in Niederlößnitz. Am 28.11.1868 wurde der Grundstein für unsere Schule gelegt.

„Am 24. Juni 1869 wurde mit einigen Kindern des Stifts hoch oben auf dem Dache das Richtfest gefeiert und unter manch gutem Segensspruch von groß und klein die ersten Nägel in die Balken geschlagen. Es zeigte sich freilich bald, dass im Herbst der Bau nicht fertig sein konnte. Das Haus in Tharandt war aber verkauft und der neue Besitzer wollte am 1. September einziehen. So musste anderweitig Rat geschafft werden. Das geschah, indem man im Tharandter ‚Badetale‘ ein Haus mietete und in großer Engigkeit und Einschränkung, doch aber zur Freude der Tharandter, welche die Schule auf diese Weise noch ein halbes Jahr behielten, wurde der Winter 1869/70 noch dort verlebt. Nach der Konfirmation 1870, inmitten der Osterferien, musste der Umzug bewerkstelligt werden. Die letzte die Tharandt verließ, war die Frau Oberin. Am dritten Osterfeiertage betrat sie das solid aufgebaute und ausgestattete Haus in der Lößnitz, um nunmehr dasselbe bis zu der auf den 2. Mai angesetzten Rückkehr der Kinder aus den Ferien vom Dach bis zum Keller einzurichten.“

Aus der Geschichte des Luisenstifts ab 1870

Nach der Übernahme der Schule durch die Diakonissenanstalt wurde zunächst die Leitung an Theologen übergeben, ohne daß von ihnen die Staatsprüfung für das Lehrfach gefordert worden wäre. Neue Schulgesetze nach der Gründung des Deutschen Reiches machten eine Zweiteilung der Leitung erforderlich: seit 1876 gab es neben der Oberin der Diakonissenanstalt eine Schulvorsteherin mit Staatsprüfung als Lehrerin.

Auch bauliche Veränderungen der siebziger Jahre sind hervorzuheben. Zwei Jahre nach der Fertigstellung des Neubaus an der Luisenstiftstraße wurde ein Haus für die zwei fest angestellten Lehrer an der Winzerstraße gebaut. 1875 enstand auf einer zugekauften Parzelle eine sogenannte Kleinkinderschule. Im Gebäude an der Winzerstraße wurde 1878 ein zweites Internat für 20 Schülerinnen eingerichtet. Es trägt nun den Namen „Kleines Haus“.

Für den Unterricht am Luisenstift wurde 1906 das Ziel einer zehnklassigen höheren Töchterschule angestrebt, was eine weitere Profilierung der Ausbildung und eine Veränderung der Stundentafel erforderte. Ab 1914 erfolgte eine Teilung der Oberklassen in zwei Abteilungen, von denen die eine sich auf die Reifeprüfung vorbereitete. Schon 1924 legte die Mehrzahl der Schülerinnen die Reifeprüfung ab, zunächst noch am Dresdner Lehrerinnenseminar. Ab 1928 erfolgte die Umgestaltung des Luisenstifts zur neunstufigen Vollanstalt mit Maturitätsprüfung. 1929 gab es die erste Obersekunda, 1930 die erste Unterprima, und 1932 zu Ostern legten die ersten Schülerinnen das Abitur (Matura) ab.

Das Luisenstift im Dritten Reich

Der Jahresbericht 1933/34 des Luisenstifts vermerkt zur neu angebrochenen Zeit:

„Neuer Geist ging durch unser Volk. 30. Januar, 5. März, 21. März: diese Tage sind Zeugen des neuen Geistes. Und er wirkte in das neue Schuljahr hinein und durch das ganze Jahr hindurch. Geist nicht als ein Etwas neben vielem anderen, sondern Geist als persönliche Bewegung. Er brauchte die Mauern des Stifts nicht heimlich zu übersteigen; wir öffneten ihm die Tore und die Herzen und heißen ihn willkommen und suchten, ihm den Zugang zu den Herzen der Kinder zu bereiten.“

Der Unterricht war nun nicht mehr christlich, sondern nationalsozialistisch ausgerichtet. Ab 18.08.1933 wurde in der Schule mit dem Hitlergruß gegrüßt. 1940 wurde das Luisenstift des Evangelisch-Lutherischen Diakonissenhauses Dresden zum Preis von 323.000 Reichsmark enteignet. Die Trägerschaft der Schule übernahm das Radebeuler Stadtschulamt, sie hieß fortan „Oberschule für Mädchen“, wurde aber weiterhin kurz „Luisenstiftschule“ genannt. Nach der Übernahme erfolgten zahlreiche Umbauten. In den Sommerferien 1940 verschwanden Kapelle und Sakristei aus dem Erdgeschoß. Dafür wurden ein Musikzimmer, ein Lehrerzimmer, ein Verwaltungszimmer sowie ein Zimmer für den Oberstudiendirektor geschaffen. Weitere Baumaßnahmen im Jahre 1941 gerieten allerdings ins Stocken, da Arbeitskräfte fehlten.

Obwohl Radebeul von direkten Kriegseinwirkungen verschont blieb, hinterließ der Krieg auch an der Luisenstiftschule seine Spuren. So musste z.B. Anfang 1940 der Unterricht ganz oder teilweise ausfallen, da es an Kohlen mangelte. Kurz vor Kriegsende sollte die Luisenstiftschule in ein Lazarett umgewandelt werden. Die Schülerinnen mussten in das Gymnasium für Jungen umziehen. Tagelang rollten endlose Leiterwagenkolonnen. Und nach wenigen Wochen in die umgekehrte Richtung, denn das Gymnasium für Jungen wurde nach Kriegsende als russischen Kommandatur genutzt. Beide Schulen wurden zusammengelegt, so dass nun Jungen und Mädchen gemeinsam im Gebäude der Luisenstiftschule unterrichtet wurden.

Das Luisenstift heute

Über die Geschicht unserer Schule aus den Jahren von 1945 bis 1989 gibt es kaum Aufzeichnungen. In der ehemaligen DDR war der Unterricht sozialistisch ausgerichtet. Ab 1945 hieß die Schule „Oberschule Radebeul“ und ab 1959 „Erweiterte Oberschule Radebeul“. Am 03.05.1975 wurde ihr schließlich der Name des ersten Menschen im Weltraum gegeben, sie hieß nun „Erweiterte Oberschule Juri Gagarin“.

Nach der Wende 1989 in der DDR wurde die Schullandschaft in Sachsen neu gestaltet. 1992 entstand auch in den Räumen des ehemaligen Luisenstifts ein achtjähriges Gymnasium, das zunächst den Namen „Gymnasium Radebeul“ trug. Am 10.06.1994 erhielt unsere Schule erneut den Namen „Luisenstift“, den wir seither wieder mit Stolz tragen.

 

 

Ankündigungen

Feierstunde zum Goldenen Abitursjubiläum am 27.09.24, um 10:00 Uhr in der Schule


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